Im Jahre 1998 stellten die damaligen Vorsitzenden des VC-Darmstadt Klaus Orio und Willi Krug einen Antrag beim Sportamt der Stadt Darmstadt, die bestehende 400m Radrennbahn zu reparieren. Es sollte von der Firma STRABAG ein Teerbelag aufgebracht werden und die Kurven um 28cm erhöht werden.
Auf der Jahreshauptversammlung am 18. März 2004 beschlossen die Mitglieder des VC Darmstadt auf Antrag von Peter Dörr, einen Bauantrag für eine Radsport-Halle einzureichen. Auf Bitten des neu gewählten 1. Vorsitzenden Georg Bernius wurde der Antrag über die Reparatur der Rennbahn nicht zurückgezogen. Somit war die Stadt Darmstadt in Zugzwang und die Entscheidung, welcher Antrag gefördert wird, war vertagt.
Der neu gewählte geschäftsführende Vorstand wurde auf Antrag des 1. Vorsitzenden Georg Bernius, mit 43 Ja, 3 Nein-Stimmen sowie 5 Enthaltungen ermächtigt, bei Verhandlungen mit der Stadt Darmstadt, die Entscheidung alleine zu treffen, welcher Antrag gegebenenfalls zurückgezogen werden muss (Protokoll Jahreshauptversammlung vom 18.03.2004).
Bei der Stadt lag der Hallenbau in der Priorität an 3. Stelle, sprich frühestens 2020 und das Land Hessen wollte keine Halle bezuschussen.
Bei unserem Besuch im Hess. Innenministerium am 26.10.2004 wurde unser 1. Vorsitzender vom Referatsleiter Sportstättenbau und vom Präsidenten des HRV bedrängt den Bauantrag Halle zurückzuziehen, zu Gunsten eines Umbaus der Radrennbahn. Das Land Hessen wollte, dass in Darmstadt ein Radsport-Landesleistungszentrum entsteht. Auf den Einwand unseres 1. Vorsitzenden, wohin mit den Rennfahrern, wenn es regnet, in unserer bestehenden Halle können höchstens 10 Sportler gleichzeitig Circle-Training machen, kam man gemeinsam zu der Einsicht, dass die bestehende Halle erweitert werden muss. Aus Kostengründen ohne zusätzliche Duschen.
Wir wurden wie folgt am 26.10.2004 im Hess.- Innenministerium verabschiedet:
Der Vizepräsident des HRV, Klaus Orio, soll innerhalb 3 Tagen schriftlich begründen, warum aus Sicht des HRV eine Sanierung der Radrennbahn in Darmstadt benötigt wird.
Der Vorsitzende des VCD, Georg Bernius, soll in der gleichen Zeit aus Sicht des VCD begründen, warum die Radsport-Halle erweitert werden muss. Der Amtsleiter des Darmstädter Sportamtes Thorsten Rasch wurde um eine kurzfristigen Termin mit dem damaligen OB Benz gebeten.
Am 23.11.2004 fand das Gespräch zwischen OB Benz und Herrn Klaus, Referatsleiter Sportstättenbau im Hess. Innenministerium, statt. Aus dem Sportamt wurde uns berichtet es besteht „gedämpfter Optimismus“.
Bei einem Telefonat mit dem Sportamt wurde uns mitgeteilt, dass 25.000,00 Euro Planungskosten im Haushalt 2005 der Stadt, für die Sanierung der Radrennbahn und die Erweiterung der Sporthalle von der Stadtverordnetenversammlung genehmigt worden sind. Der Mittelabruf kann nach dem 15.07.2005 erfolgen.
Am 02.12.2004 konnten wir dann alle im Darmstädter Echo lesen, dass innerhalb des Sonderinvestitionsprogrammes „Sportland Hessen“ 800.000,00 Euro nach Darmstadt fließen zum Umbau der Radrennbahn und zur Erweiterung der Radsporthalle.
Mit Schreiben vom 03.01.2005 erhielt der VCD die Aufforderung vom Sportamt der Stadt Darmstadt, den veralteten Kostenvoranschlag Rennbahn (STRABAG 400m Reparatur mit Teerbelag) zu überarbeiten und beide Anträge auf den dafür vorgesehenen Formularen für das Land Hessen und für die Stadt Darmstadt zusammenzuführen und zwingend bis 15.03.2005 einzureichen.
Vom 03.01.2005 bis zum 15.03.2005 war nicht viel Zeit, es wurde hektisch. Eine Größe war vorgegeben, durch den Zuschuss von 800.000,00 Euro vom Land Hessen.
Normalerweise geht man zum Architekten und der errechnet was das Bauvorhaben kostet. Bei unserem Bauvorhaben kamen wir zu den Architekten und sagten ihnen, wir haben 800.000,00 Euro für die Renovierung der Radrennbahn und 800.000,00 Euro für den Anbau der Radsporthalle, damit müsst ihr planen.
Unser Finanzplan stand unumstößlich fest.
Wir haben unseren Antrag pünktlich am 15.03.2005 abgegeben. Dies war nur möglich durch die Mithilfe von Gerlinde Gehrunger, geb. Schwarm, ehemalige Radpolo-Spielerin des VC Darmstadt.
Gerlinde hat sich durch alle Kostenvoranschläge gearbeitet. Sie hat den wesentlichsten Teil der Vorarbeit geleistet. Sie war auch die Architektin und hatte die Bauleitung des Anbaus der Radsporthalle. Liebe Gerlinde, der gesamte Vorstand weiß was Du für uns geleistet hast und wir danken Dir recht herzlich, dass Du mit uns soviel Geduld hattest, bei den von uns erbrachten Eigenleistungen an der neuen Radsporthalle.
Doch nun der Reihe nach, zurück zum 03.01.2005.
1. Reparatur der Bahn, überhöhte Kurven auf 70Km/h
2. Anbau Halle und Umbau der Radrennbahn
Darin war geplant eine 250 Meter Bahn, überdacht mit Radballfeldern in der Mitte der Bahn. Mit der Verlegung des Fußballplatzes an die Grundstücksgrenze (Mehrkosten 120.000,00 Euro) Der benachbarte Tennisverein sollte uns 10m seines Grundstückes über die gesamte Länge der Grundstücksgrenze abgeben.
16.02.2005 Treffen mit Arnulf Rosenstock, 1. Vorsitzender des benachbarten Tennisvereins
21.02.2005 Vorstandssitzung: Ablehnung des Schuermann-Planes wegen vorläufiger Bausumme von 2,3 Mio. Euro ohne Honoraraufstellung!! Ein Vorstandsmitglied hat noch einmal im Hess. Innenministerium angerufen und nach einer Erhöhung des Zuschusses vom Land Hessen nachgefragt und wurde sofort abgewiesen. Somit konnten die Schuermann-Pläne endgültig abgelegt werden.
09.03.2005 Es kam noch einmal ein Fax von Herrn Schuermann wieder nur mit einer Kostenaufstellung über 2,3 Mio. Euro.
15.03.2005 Abgabe der Anträge beim Sportamt der Stadt Darmstadt
08.11.2005 bis 31.05.2006 Schriftverkehr zwischen Sportamt der Stadt Darmstadt und Hess. Innenministerium über die Mittelfreigabe und eines Termins für ein zusätzliches Treffen zwischen Stadt, Land und dem VCD. Nach 7 Monaten ging es dann endlich wieder voran.
12.02.2006 Auf Initiative von Harald Britz wurde ein Gespräch mit Herrn Prof. Graupner, TU Darmstadt, und Georg Bernius geführt.
17.02.2006 Harald Britz organisiert einen Termin zwischen Georg Bernius und dem Ing. Büro Wörner und Nordhues. Herr Prof. Wörner war der damalige Präsident der TH Darmstadt. Beide erklärten uns, dass es im Ing. Bau keine Monopole gibt und nahmen damit Bezug zu dem Verhalten von Herrn Schuermann in Münster.
24.02.2006 Anruf von Dr. Nordhues bei Georg Bernius:
Das war der Durchbruch für den Umbau der Radrennbahn.
05.04.2006 Die Genehmigung zur Beseitigung der Bäume hinter der Halle und auf dem Hügel der alten Rennbahn trifft ein.
Auch das wurde von uns termingerecht erledigt.
17.07.2006 Erster Spatenstich auf der Radrennbahn in Anwesenheit
Staatsminister Volker Bouffier übergibt dem 1.Vorsitzenden Georg Bernius den Bewilligungsbescheid des Landes Hessen über 800.000,00 Euro
Der 1. Spatenstich wurde bei strahlendem Sonnenschein, von unserem jüngsten aktiven Markus Dörr zusammen mit unserem Deutschen Meister Philipp Klepper, sein Partner Marc Kempen war in Urlaub, ausgeführt. Da es sich um eine Zukunftsinvestition handelt haben wir den Kindern den Vortritt gelassen. Es war eine wirklich gelungene Veranstaltung und wir bedanken uns bei allen, die zu dieser tollen Präsentation des VCD beigetragen haben, auf die wir mit Recht noch heute stolz sind.Oberbürgermeister Hofmann sagte über die Veranstaltung, das könnt ihr bei der Einweihung ja nicht mehr „toppen“.
03.08.2006 In den Räumen des Ing. Büros Wörner und Partner wird der Bauvertrag zwischen dem VC Darmstadt und der Firma Glöckle aus Schweinfurt über die Sanierung derRadrennbahn alleine durch Georg Bernius unterschrieben.
01.09.2006 Baugenehmigung liegt vor: Rückbau und Neuerrichtung einer Radrennbahn.
04.09.2006 Baubeginn des Umbaus der Radrennbahn durch die Firma Glöckle aus Schweinfurt.
08.09.2006 Flächensondierung durch die Firma Tauber. Es wurden keine Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg festgestellt.
19.10.2006 Eingang der Baugenehmigung: Errichtung einer Sporthalle als Erweiterung der vorhandenen Sportanlage
26.10.2006 Einleitungsgenehmigung für Abwasser der neuen Halle geht ein. Genehmigung des Versickerungskonzeptes
Bei der Bauabnahme der Radrennbahn konnte keine Einigung erzielt werden, auch die Nacharbeiten der Firma Glöckle führten nicht zu dem gewünschten Erfolg. Die Bahn war zu wellig. Die geplanten Sommerbahnmeisterschaften wurden vom HRV solange ausgesetzt, bis die Bahn von der technischen Kommission der UCI abgenommen worden ist.
Doch auch dieses Problem wurde von uns gelöst.
Heinz Gessner baute eine Vorrichtung, die Firma Glöckle stellte eine Schleifmaschine zur Verfügung, die in die Konstruktion von Heinz eingebaut wurde. Manfred Foitzik versorgte die Maschine mit Strom. So konnte die neue 333 Meter Radrennbahn mit 2,70m hohen Kurven geschliffen werden.
Die Firma Glöckle zahlte die vier Sätze Diamantscheiben und Heinz Gessner saß 6 Wochen jeden Tag 8 Stunden auf seiner Schleifmaschine.
Unser Dank gilt Heinz Gessner und seinen Helfern für diesen selbstlosen Einsatz
08.06.2007 Vergabe der Fensterarbeiten an die Firma WEMA
Von Ende Februar 2007 bis Ende Juni 2007 haben die Mitglieder des VCD unter der Führung von Wolfgang Orio, Heiko Stenzel, Jürgen Ensling und Thomas Eckes die komplette Halle hochgemauert.
Wir bedanken uns bei Klaus und Gabi Orio für die Zahlung des Kampfrichterturms, den sie auch mit einer neuen Treppe ausgestattet haben.
03.08.2007 Baugenehmigung Aufstellung eines Öltanks geht ein.
11.08.2007 Bahneröffnung
Beginn Freitag 10.08.07 17.00 – 21.00 Uhr
wird „unser“ VCD die neue Radrennbahn am 11.08.2007 16.30 Uhr in der „fast fertigen“ neuen Radball-Halle, in einer kleinen Feier, in Anwesenheit des hessischen Innenministers und unseres OB Walter Hofmann, eröffnen.
Unsere Halle war durch die Dekoration von Pedro und Helga Petrovic und dem Messestand von Gabi und Klaus Orio nicht wieder zu erkennen. Nicht umsonst heißt die neue Radrennbahn „DIATEST-Velodrom“. Ebenfalls bedanken wir uns bei Gabi und Klaus für das Sponsoring des Buffets der Metzgerei Volz. Euch und allen Helfern recht herzlichen Dank für diese gelungene Darstellung des VC Darmstadt. Für die Übernahme der Bewirtung und der beiden Kassen bedanken wir uns recht herzlich bei der Radtouristik-Abteilung, Ihr habt an diesen beiden Tagen großes geleistet.
21.08.2007 Bauabnahme der Fenster der Firma WEMA
20.11.2007 Baugenehmigung für Richter-Container mit Geländertreppe geht ein
Im Vorfeld wurde von Georg Bernius mit seinem Radballrad die Sporthalle der TH Darmstadt, die Sporthalle der SG Weiterstadt und die Sporthalle in Eisenfeld heimgesucht, um die dortigen Hallenböden zu testen.
04.11.2007 Kauf der Trennwände für die Toiletten durch Gerlinde Gehrunger
07.01.2008 Abnahme des Öl-Aussentanks durch die DEKRA
16.02.2008 Inoffizielle Eröffnung der neuen Halle mit der Durchführung der Hessenmeisterschaften im Zweier-Radball U19 (A-Jugend): Hessenmeister 2008 Marco Kraljic und Manuel Fuzio vom VC Darmtadt
Nicht vergessen wollen wir Vincent Bernius und seine Helfer, sowie die Familie Baumann mit deren Maschinen wir die Bäume hinter der Halle und die Bäume an der alten Bahn gefällt haben und die Erdarbeiten durchführen konnten. Auch Willi Zerfaß, der als Subunternehmer die Erdarbeiten für die Firma Glöckle durchführte, hat einige Löcher und Gräben für uns unentgeltlich gebaggert.
Nach der Vergabe der Malerarbeiten am 28.06.2007 an die Firma Czak, die unsere Mithilfe beinhaltete, haben wir bis zum 15.02.2008 den Innenausbau der neuen Radsporthalle bewältigt.
Wolfgang Orio, Jürgen Ensling, Thomas Eckes und natürlich Heiko Stenzel brachten mit Ihren Helfern die Wärmedämmplatten an der Halle an, unterstützt von Peter Dörr und seinen Helfern.
Die gesamte Heizungsanlage wurde von Peter Flammiger und seinen Helfern eingebaut.
Sämtliche Fliesenarbeiten wurde von Franco Fuzio mit seinen Helfern durchgeführt.
Heinz Gessner stellte 2 Rollwagen zum Transport der Bande her.
Andreas Vogl stellte die Tore und Banden her.
Der gesamte Innenanstrich wurde von Steffen Noll und seinen Helfern erledigt.
Der Trockenausbau und die Holzverkleidung an den Seitenwänden in der Halle lag in den Händen von Heiko Stenzel und seinen Helfern.
Die gesamte Elektrik ab dem 04.09.2006 - bei den Baggerarbeiten wurden die Kabel mehrmals durchgerissen - bis zum 16.02.2008 lag in den Händen von Manfred Foitzik und seinen Helfern; für die Bahn und für die Halle von der Planung bis zur Umsetzung des gesamten Bauvorhabens. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Im Moment brennen zwei Flutlichter nicht und Manfred macht sich Gedanken über eine Parkplatzbeleuchtung.
Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern und Helfern für die herausragende Leistung in unserer 109-jährigen Vereinsgeschichte, die wir gemeinsam erbracht haben.
Georg Bernius - 20.03.2008